Das Prosumer-Modell der Bundesnetzagentur und die Rolle von Stromfee AI für die Netzeinspeisung
- Holger Roswandowicz
- vor 4 Minuten
- 23 Min. Lesezeit
Die Energiewende in Deutschland führt zu einer fundamentalen Veränderung der Energiemärkte und der Rolle der einzelnen Akteure. Eine der zentralen Entwicklungen ist das Aufkommen sogenannter „Prosumer“ – eine Wortschöpfung aus „Produzent“ und „Konsument“. Prosumer sind Energieverbraucher, die gleichzeitig selbst Energie erzeugen, typischerweise mittels Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf ihren Dächern, und diese für den Eigenbedarf nutzen oder ins Netz einspeisen. Ihre wachsende Zahl und Bedeutung erfordert angepasste regulatorische Rahmenbedingungen, um sie effektiv und fair in das Energiesystem zu integrieren.
Vor diesem Hintergrund hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) das „Prosumer-Modell“ entwickelt. Dieses Modell zielt darauf ab, einen klaren und verlässlichen Rahmen für die Einspeisung von Strom durch Prosumer zu schaffen, die Marktintegration dezentraler Erzeugungsanlagen zu fördern und gleichzeitig die Netzstabilität zu gewährleisten.1 Ein wesentliches Anliegen des Modells ist die Korrektur systemischer Ineffizienzen, wie der sogenannten „Doppel-Versorgung“. Diese entsteht, wenn Prosumer ihren selbst erzeugten Strom nutzen, ihre Stromentnahme aus dem Netz aber weiterhin pauschal über Standardlastprofile (SLP) bilanziert wird, was zu bilanziellen Ungleichgewichten und zusätzlichem Regelenergiebedarf führt.2 Das Modell soll zudem sicherstellen, dass Prosumer ihre Investitionsziele erreichen können und dass fossile Energieträger nicht länger „versteckt mitverdienen“, indem beispielsweise Regelenergie unnötigerweise aus konventionellen Kraftwerken bereitgestellt werden muss.1
Die Notwendigkeit eines solchen Modells ergibt sich nicht nur aus technischen und wirtschaftlichen Erwägungen, sondern ist auch eine Reaktion auf europarechtliche Vorgaben. Das Europarecht fordert verstärkt Freiräume für eine aktive Marktbeteiligung der Endverbraucher, das sogenannte Leitbild des „active customer“.2 Das Prosumer-Modell der BNetzA trägt diesen Anforderungen Rechnung, indem es Prosumern ermöglicht, bewusster und aktiver am Strommarkt teilzunehmen. Dies signalisiert eine politische Dimension, die darauf hindeutet, dass zukünftige Anpassungen des Modells weiterhin von EU-Richtlinien zur Stärkung der Verbraucherrechte beeinflusst werden könnten.
Darüber hinaus ist das Modell eine direkte Antwort auf die Herausforderungen, die durch den unregulierten Eigenverbrauch und die sogenannte „wilde Einspeisung“ insbesondere von ausgeförderten PV-Anlagen entstanden sind. Solche unkontrollierten Einspeisungen können zu erheblichen Systemungleichgewichten und zusätzlichen Kosten für das Gesamtsystem führen, da sie nicht prognostiziert und bilanziert werden.3 Das Prosumer-Modell zielt darauf ab, diese systemischen Probleme durch klarere bilanzielle Zuordnungen und definierte Einspeiseregeln zu adressieren.
Mit der Einführung des Prosumer-Modells vollzieht sich ein Paradigmenwechsel: weg von einer rein passiven Rolle des Anlagenbetreibers, der lediglich Strom einspeist und dafür eine Vergütung erhält, hin zu einer aktiveren Rolle des Prosumers. Dieser erhält nun ein explizites Wahlrecht, wie aktiv er sich in den Strommarkt integrieren möchte.1 Dies bedeutet mehr Verantwortung, aber auch erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten und die Chance, von einer intelligenten Bewirtschaftung der eigenen Energieflüsse zu profitieren.
In diesem Kontext gewinnen intelligente Energiemanagementsysteme (iEMS) wie Stromfee AI zunehmend an Bedeutung. Solche Systeme können Prosumer dabei unterstützen, die Komplexität der neuen Regelungen zu bewältigen, ihren Eigenverbrauch zu optimieren, ihre Energiekosten zu senken und die Chancen, die das Prosumer-Modell bietet, bestmöglich zu nutzen.
Dieser Report analysiert detailliert das Prosumer-Modell der Bundesnetzagentur, seine verschiedenen Optionen und die damit verbundenen Regelungen für die Einspeisung von Strom. Anschließend wird untersucht, welche Rolle ein intelligentes System wie Stromfee AI in diesem Rahmen spielen kann und welche Synergien sich für Prosumer ergeben können.
2. Das Prosumer-Modell der Bundesnetzagentur im Detail
Das Prosumer-Modell der BNetzA stellt einen umfassenden Lösungsansatz dar, um die Herausforderungen und Potenziale von Prosumern im deutschen Energiesystem zu adressieren. Es basiert auf klar definierten Zielen und Grundprinzipien und bietet Prosumern verschiedene Optionen zur Marktteilnahme.
2.1 Ziele und Grundprinzipien des Modells
Die Entwicklung des Prosumer-Modells verfolgt mehrere Kernziele:
Gewährleistung der Bilanzkreisverantwortung: Ein zentrales Anliegen ist die korrekte bilanzielle Zuordnung der von Prosumern erzeugten und verbrauchten Strommengen. Es soll klar definiert sein, wer die Verantwortung für die Eigenverbrauchsmengen trägt, um Ungleichgewichte im System zu vermeiden.2
Vermeidung der Doppelversorgung: Das Modell zielt darauf ab, das Problem der „Doppel-Versorgung“ zu eliminieren. Dieses tritt auf, wenn Prosumer Strom aus ihrer eigenen Anlage selbst verbrauchen, gleichzeitig aber ihr Lieferant sie weiterhin auf Basis eines Standardlastprofils (SLP) bilanziell voll versorgt, als fände kein Eigenverbrauch statt.2 Diese bilanzielle Diskrepanz muss durch Regelenergie ausgeglichen werden, was oft durch den Einsatz fossiler Kraftwerke geschieht.1
Förderung der Marktintegration und Wahlfreiheit: Prosumer sollen die Möglichkeit haben, sich aktiv am Strommarkt zu beteiligen und das europarechtliche Leitbild des „active customer“ zu erfüllen.2 Gleichzeitig soll es auch vereinfachte Lösungen für diejenigen geben, die einen geringeren administrativen Aufwand bevorzugen. Das Modell bietet daher ein Wahlrecht zwischen verschiedenen Graden der Marktintegration.1
Investitions- und Planungssicherheit: Für Bürger und Unternehmen, die in Solaranlagen investieren, sollen verlässliche und transparente Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine sichere Refinanzierung ihrer Anlagen ermöglichen.1
Eine fundamentale Voraussetzung für die Funktionsweise des Prosumer-Modells, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung der Doppelversorgung, ist, dass für neue und für ausgeförderte Anlagen kein Standard-Lastprofil (SLP) bei bilanziellen Eigenverbrauch mehr angewendet wird.2 Dies bedeutet eine Abkehr von der bisherigen Praxis und erfordert genauere Mess- und Abrechnungsmethoden für Prosumer, die ihren Strom selbst nutzen.
2.2 Die drei Kernoptionen für Prosumer
Das Prosumer-Modell der BNetzA sieht drei verschiedene Optionen vor, zwischen denen Prosumer wählen können, um ihre Rolle im Stromsystem zu gestalten 2:
2.2.1 Markt-Option
Beschreibung: Diese Option ist für Prosumer gedacht, die aktiv am Strommarkt teilnehmen möchten. Der Prosumer nutzt den erzeugten Solarstrom primär für den Eigenverbrauch und speist nur den überschüssigen Strom ins Netz ein.1
Messung: Eine zwingende Voraussetzung für die Markt-Option ist die viertelstündliche Messung (¼h-Messung) sowohl der Einspeisung als auch des Netzbezugs.2 Dies erfordert in der Regel ein intelligentes Messsystem oder eine moderne Messeinrichtung mit entsprechender Kommunikationsanbindung.
Eigenverbrauch: Der Eigenverbrauch des Solarstroms ist in dieser Option weiterhin privilegiert und mit finanziellen Vorteilen verbunden, da der teure Netzbezug vermieden wird.1
Netzeinspeisung (Überschuss): Der überschüssige Strom wird direktvermarktet.2 Für neue, EEG-geförderte Anlagen erhalten Prosumer hierfür die sogenannte „Marktprämie“. Diese lag zum Zeitpunkt der Modellvorstellung bei etwa 8 ct/kWh.1
Netzbezug: Die Belieferung mit Strom aus dem Netz erfolgt auf Basis des tatsächlich gemessenen Verbrauchs im Viertelstundentakt, nicht mehr über ein pauschales Standardlastprofil.2
Vorteile: Diese Option ermöglicht eine volle Marktintegration und die Nutzung der Eigenverbrauchsprivilegien. Prosumer können flexibel auf Preissignale reagieren und ihre Energiekosten aktiv managen.
Nachteile/Anforderungen: Die Markt-Option ist mit einem höheren administrativen Aufwand und der Notwendigkeit fortschrittlicher Messtechnik verbunden.
2.2.2 Netzbetreiber-Option
Beschreibung: Diese Option stellt eine „Keep-it-simple“-Lösung dar und orientiert sich an dem etablierten Mechanismus der Volleinspeisung mit fester Einspeisevergütung, wie er für viele ältere PV-Anlagen galt.2 Sie bietet insbesondere für neue Anlagen eine hohe Investitionssicherheit.
Messung: Die Erfassung der eingespeisten Strommengen erfolgt über Jahres-Arbeitszähler. Eine ¼h-Messung ist für die Abrechnung mit dem Prosumer nicht erforderlich.2
Eigenverbrauch: In dieser Option ist kein bilanzieller Eigenverbrauch des Solarstroms vorgesehen. Die gesamte von der Anlage erzeugte Strommenge wird ins Netz eingespeist.1 Um den Nachteil des entfallenden Eigenverbrauchs auszugleichen, wurde diskutiert, die Förderhöhe in dieser Option anzuheben.1
Netzeinspeisung (Gesamterzeugung): Der zuständige Netzbetreiber nimmt die gesamte erzeugte Strommenge ab und vermarktet diese über den EEG-Ausgleichsmechanismus.2
Vergütung (neue Anlagen): Prosumer erhalten eine Einspeisevergütung für den gesamten eingespeisten Strom. Es wurde vorgeschlagen, diese Vergütung um 2 ct/kWh anzuheben, um den finanziellen Vorteil des nicht möglichen Eigenverbrauchs zu kompensieren.1 Ein Rechenbeispiel der BNetzA geht von 3500 kWh Erzeugung und einer Vergütung von 10 ct/kWh aus, was zu Einnahmen von 350 € führt.2
Vergütung (ausgeförderte Anlagen – „Förderfreie Auffangvermarktung“): Für PV-Anlagen, die aus der 20-jährigen EEG-Förderung fallen, ist ein automatischer Übergang in diese Option vorgesehen, sofern der Betreiber keine andere Wahl trifft. Anstelle der EEG-Förderung tritt ein anteiliger Wertersatz für den eingespeisten Strom, der sich am Marktwert orientiert (z.B. 80% des Monatsmarktwertes, was 2019 etwa 3 ct/kWh entsprach).2 Dies ist ein wichtiger Mechanismus, um eine „wilde Einspeisung“ ausgeförderter Anlagen zu verhindern und ihnen eine unkomplizierte Weiterbetriebsperspektive zu bieten, wenn auch mit einer tendenziell geringeren Vergütung als während der EEG-Förderdauer.
Netzbezug: Der Stromlieferant versorgt den Prosumer für seinen gesamten Verbrauch weiterhin auf Basis eines Standardlastprofils.2
Vorteile: Diese Option zeichnet sich durch einen geringen administrativen Aufwand für den Prosumer und eine hohe Investitionssicherheit für neue Anlagen aus.
Nachteile: Es ist kein Eigenverbrauch des Solarstroms möglich, was potenziell zu geringeren Gesamterlösen führen kann, insbesondere wenn der Eigenverbrauch in der Markt-Option sehr hoch wäre.
2.2.3 Lieferanten-Option
Beschreibung: Die Lieferanten-Option ist eine Variante der Netzbetreiber-Option, bei der die gesamte Abwicklung – sowohl die Einspeisung des erzeugten Stroms als auch der Bezug von Reststrom – über den Stromlieferanten des Prosumers erfolgt („alles aus einer Hand“).1 Sie soll die Erwartung vieler Prosumer erfüllen, dass der „eigene Strom durch die eigenen Geräte fließt“, auch wenn dies bilanziell anders abgebildet wird.2
Messung: Es kommen ein Zweirichtungszähler am Netzanschlusspunkt sowie ein Erzeugungszähler an der PV-Anlage zum Einsatz, die beide als Jahres-Arbeitszähler ausgeführt sein können.1
Eigenverbrauch: Ähnlich wie in der Netzbetreiber-Option ist auch hier bilanziell kein direkter Eigenverbrauch vorgesehen. Das Modell simuliert jedoch den Effekt des Eigenverbrauchs durch eine sogenannte „symmetrische Bepreisung“ von eingespeistem und bezogenem Strom. Dadurch wirkt das Netz für den Prosumer wie ein unbegrenzter Speicher.2
Netzeinspeisung und Netzbezug: Die Modalitäten entsprechen im Wesentlichen denen der Netzbetreiber-Option, jedoch erfolgt die gesamte Abrechnung gebündelt durch den Lieferanten.
Abrechnung: Die Abrechnung mit dem Lieferanten setzt sich aus drei Bausteinen zusammen: einer Gutschrift für den eingespeisten Solarstrom, Kosten für den aus dem Netz bezogenen Strom und einem monatlichen Basispreis.1 Die Logik hinter dieser Abrechnung ist komplex: Der Prosumer erhält für den eingespeisten Strom beispielsweise den gleichen Preis gutgeschrieben, den er für den Bezugsstrom zahlt (z.B. 30 ct/kWh). Um jedoch sicherzustellen, dass der gewährte Preisvorteil für den Solarstrom einem bestimmten Zielwert entspricht (z.B. 10 ct/kWh statt der vollen 30 ct/kWh), wird ein Korrekturmechanismus über den Basispreis eingeführt.1 Diese Konstruktion ist notwendig, um die "Keep-it-simple"-Anmutung für den Kunden mit den energiewirtschaftlichen Realitäten in Einklang zu bringen, birgt aber auch das Risiko von Intransparenz, wenn die Kalkulation des Basispreises nicht klar nachvollziehbar ist.
Vorteile: Die Abwicklung aus einer Hand ist für den Prosumer sehr komfortabel. Das Modell kommt der intuitiven Vorstellung entgegen, den eigenen Solarstrom im Haus zu nutzen.
Nachteile: Die Abrechnungslogik mit dem Basispreis kann komplex und schwer nachvollziehbar sein. Der Prosumer ist zudem stark von den Konditionen und der Transparenz des jeweiligen Lieferantenangebots abhängig.
Die drei Optionen des Prosumer-Modells spiegeln einen fundamentalen Zielkonflikt wider: Einerseits das Bestreben nach maximaler Marktintegration und Systemdienlichkeit, wie es die Markt-Option verkörpert, andererseits der Wunsch vieler, insbesondere kleinerer Anlagenbetreiber, nach einfachen und unkomplizierten Lösungen, die durch die Netzbetreiber- und Lieferanten-Optionen angeboten werden. Die Netzbetreiber-Option und die Lieferanten-Option sind im Kern Volleinspeisemodelle. Sie versuchen, den ökonomischen Vorteil des Eigenverbrauchs – die Einsparung der Bezugskosten von rund 30 ct/kWh 2 – entweder monetär zu kompensieren (Netzbetreiber-Option durch eine potenziell höhere Einspeisevergütung 1) oder bilanziell nachzubilden (Lieferanten-Option durch die symmetrische Bepreisung 2). Dies ist ein Versuch, die Attraktivität der Volleinspeisung zu erhalten oder wiederherzustellen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der direkte Eigenverbrauch oft deutlich lukrativer ist als die reine Einspeisung.2
2.3 Regelungen zur Einspeisung von Überschussstrom und Vergütungsmechanismen
Die Vergütung für den eingespeisten Solarstrom variiert je nach gewählter Option und ob die Anlage noch unter die EEG-Förderung fällt oder bereits ausgefördert ist:
Markt-Option:
EEG-geförderte Anlagen: Erhalten die Marktprämie für den eingespeisten Überschussstrom. Diese lag zum Zeitpunkt der Modellentwicklung bei etwa 8 ct/kWh.1
Ausgeförderte Anlagen: Müssen ihren Überschussstrom selbst oder über einen Dienstleister direkt vermarkten und erzielen dabei die jeweils aktuellen Marktpreise.2
Netzbetreiber-Option:
EEG-geförderte Anlagen: Erhalten eine feste Einspeisevergütung für die gesamte eingespeiste Strommenge. Es wurde diskutiert, diese um ca. 2 ct/kWh gegenüber der reinen Marktprämie anzuheben, um den fehlenden Eigenverbrauchsvorteil zu kompensieren.1
Ausgeförderte Anlagen: Erhalten einen Wertersatz, der sich am Marktwert orientiert (z.B. 80% des Monatsmarktwertes, ca. 3 ct/kWh im Jahr 2019).2
Lieferanten-Option:
Die Vergütung für den eingespeisten Strom wird über den Lieferanten abgewickelt. Die Höhe orientiert sich an den Sätzen der Netzbetreiber-Option, ist aber in eine Gesamtpreisstruktur eingebettet, die auch den Bezugsstrom und einen Basispreis umfasst.1
Ein wichtiger Aspekt, der die Wirtschaftlichkeit des Eigenverbrauchs beeinflusst, war die EEG-Umlage. Für Kleinanlagen unter 10 kWp war der Eigenverbrauch nach dem Ende der Förderdauer umlagepflichtig (40 % der EEG-Umlage, was ca. 2,7 ct/kWh entsprach).2 Die mittlerweile erfolgte generelle Abschaffung der EEG-Umlage auf Strom hat hier zu einer deutlichen finanziellen Entlastung der Prosumer geführt und die Attraktivität des Eigenverbrauchs weiter gesteigert.4
Für bestehende Anlagen, die sich noch in der EEG-Förderdauer befinden, sind die drei Optionen des Prosumer-Modells nicht verpflichtend. Sie können die bisherigen Regeln für den Eigenverbrauch mit SLP-Belieferung bis zum Ende ihrer Förderdauer beibehalten.2
2.4 Technische und administrative Voraussetzungen
Die Wahl der Prosumer-Option hat direkte Auswirkungen auf die technischen Anforderungen, insbesondere an die Messtechnik:
Messkonzepte:
Markt-Option: Hier ist zwingend eine viertelstündliche Messung (¼h-Messung) von Einspeisung und Bezug erforderlich. Dies bedingt den Einsatz eines intelligenten Messsystems (iMSys) oder einer modernen Messeinrichtung (mME) mit entsprechender Gateway-Anbindung.2
Netzbetreiber-Option / Lieferanten-Option: In diesen Optionen genügen in der Regel Jahres-Arbeitszähler zur Erfassung der Erzeugungsmengen (Erzeugungszähler) und gegebenenfalls ein Zweirichtungszähler am Netzanschlusspunkt.1
Registrierung und Meldepflichten: Abhängig von der gewählten Option und der Anlagengröße können unterschiedliche Registrierungs- und Meldepflichten im Marktstammdatenregister oder gegenüber dem Netzbetreiber anfallen. Diese sind in den vorliegenden Materialien nicht im Detail ausgeführt, ergeben sich aber implizit aus den Anforderungen der Direktvermarktung oder der Inanspruchnahme von Förderungen.
Kein Standard-Lastprofil (SLP) bei bilanziellen Eigenverbrauch: Wie bereits erwähnt, ist dies eine Kernvoraussetzung des Modells für Prosumer, die Eigenverbrauch nutzen und aktiv am Marktgeschehen teilnehmen wollen (insbesondere in der Markt-Option). Dies erfordert eine Abkehr von der bisherigen, oft pauschalierten Abrechnungspraxis.2
Die folgende Tabelle fasst die wesentlichen Merkmale der drei Optionen des Prosumer-Modells vergleichend zusammen:
Tabelle 1: Vergleich der Prosumer-Optionen der Bundesnetzagentur
Kriterium | Markt-Option | Netzbetreiber-Option | Lieferanten-Option |
Kurzbeschreibung | Aktive Marktteilnahme, Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung | "Keep-it-simple", Volleinspeisung | Variante der Netzbetreiber-Option, Abwicklung über Lieferant, bilanzielle Nachbildung des Eigenverbrauchs |
Zielgruppe | Aktive Prosumer, die optimieren wollen | Prosumer, die minimalen Aufwand und hohe Sicherheit suchen | Prosumer, die Komfort und Abwicklung aus einer Hand wünschen |
Messanforderung | ¼h-Messung (Einspeisung & Bezug) | Jahres-Arbeitszähler (Erzeugung) | Jahres-Arbeitszähler (Erzeugung), Zweirichtungszähler |
Eigenverbrauch | Ja, privilegiert | Nein, gesamte Erzeugung wird eingespeist | Bilanziell nein, aber durch symmetrische Bepreisung wird Effekt des Eigenverbrauchs simuliert |
Art der Einspeisung | Überschusseinspeisung | Volleinspeisung | Volleinspeisung (bilanziell) |
Vergütung (EEG-gefördert) | Marktprämie (z.B. ca. 8 ct/kWh) | Feste Einspeisevergütung (diskutiert: +2 ct/kWh Kompensation, z.B. 10 ct/kWh) | Vergütung über Lieferanten, orientiert an Netzbetreiber-Option, Teil einer Gesamtpreisstruktur mit Basispreis |
Vergütung (ausgefördert) | Direktvermarktung zu Marktpreisen | Wertersatz (z.B. 80% des Monatsmarktwertes, ca. 3 ct/kWh) | Wertersatz über Lieferanten, orientiert an Netzbetreiber-Option |
Abrechnung | Getrennt für Einspeisung (Netzbetreiber/Direktvermarkter) und Bezug (Lieferant) | Einspeisung durch Netzbetreiber, Bezug durch Lieferant | Gesamtabrechnung (Einspeisung & Bezug) durch Lieferant |
Hauptvorteil | Maximale Flexibilität, Nutzung Eigenverbrauchsvorteile, Marktintegration | Geringer Aufwand, hohe Investitionssicherheit | Komfort, alles aus einer Hand, intuitive Anmutung der Eigenstromnutzung |
Hauptnachteil/Anforderung | Höherer Aufwand, intelligente Messtechnik nötig | Kein Eigenverbrauch möglich, potenziell geringere Gesamterlöse | Komplexe Abrechnungslogik (Basispreis), Abhängigkeit vom Lieferanten |
Datenquellen: Primär 1
3. Herausforderungen und aktuelle Entwicklungen im Prosumer-Umfeld
Das Prosumer-Modell der BNetzA agiert nicht im luftleeren Raum, sondern ist eingebettet in ein dynamisches Umfeld, das von technologischen Fortschritten, politischen Entscheidungen und ökonomischen Realitäten geprägt ist. Insbesondere der Umgang mit ausgeförderten Anlagen, laufende EEG-Novellierungen und das Spannungsfeld zwischen Eigenverbrauchsoptimierung und Netzeinspeisung stellen zentrale Herausforderungen dar.
3.1 Umgang mit ausgeförderten Anlagen (Post-EEG-Anlagen)
Eine der drängendsten Fragen der letzten Jahre betraf den Weiterbetrieb von Photovoltaikanlagen, deren 20-jährige Förderdauer nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausläuft. Ab 2021 begann eine große Welle solcher Anlagen aus der Förderung zu fallen; bis Ende 2025 werden es Schätzungen zufolge rund 180.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 2.000 Megawatt sein.3 Ohne klare Anschlussregelungen drohte diesen Anlagen entweder die Stilllegung oder eine sogenannte „wilde Einspeisung“ – also eine Einspeisung ohne vertragliche Grundlage und ohne bilanzielle Erfassung, was zu Systemstörungen und Kosten führen kann.3
Das Prosumer-Modell der BNetzA adressiert diese Problematik unter anderem durch die „förderfreie Auffangvermarktung“ innerhalb der Netzbetreiber-Option. Diese sieht vor, dass ausgeförderte Anlagen automatisch in diese Regelung übergehen können und für ihren eingespeisten Strom einen Wertersatz erhalten, der sich am Marktwert orientiert (z.B. ca. 3 ct/kWh).2 Dies bietet eine unkomplizierte Weiterbetriebsperspektive. Alternativ können Betreiber ausgeförderter Anlagen auch in die Markt-Option wechseln und ihren Strom selbst oder über Dienstleister vermarkten.
Die Wirtschaftlichkeit des Weiterbetriebs ist jedoch ein kritischer Punkt. Die in der Auffangvermarktung erzielbare Vergütung ist oft deutlich geringer als die frühere EEG-Vergütung und deckt möglicherweise nicht immer die laufenden Betriebs- und Wartungskosten, insbesondere wenn größere Reparaturen an der Anlage anfallen.2 Vor diesem Hintergrund gewinnt der Eigenverbrauch des Solarstroms für Betreiber ausgeförderter Anlagen erheblich an Attraktivität, da die Einsparung beim Strombezug (Netzentgelte, Umlagen, Steuern) den Wert der reinen Einspeisung oft bei Weitem übersteigt.
Expertenorganisationen wie Agora Energiewende haben über das BNetzA-Modell hinausgehende Vorschläge entwickelt. Dazu gehören eine automatische Anschlussregelung für Volleinspeiser mit einer Vergütung, die zumindest die laufenden Kosten deckt, sowie Vereinfachungen für den Eigenverbrauch bei kleinen Dachanlagen. Für größere oder flexiblere Prosumer-Anlagen (z.B. mit Speicher, Wärmepumpe oder E-Fahrzeug) wird eine Umstellung auf dynamische Bepreisung und den Einsatz von Smart Metern empfohlen, um eine systemdienliche Optimierung des Eigenverbrauchs zu ermöglichen.
3.2 EEG-Novellierungen und deren Auswirkungen
Der regulatorische Rahmen für erneuerbare Energien und Prosumer ist ständigen Anpassungen unterworfen, insbesondere durch Novellierungen des EEG. Interessenverbände wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) bringen hier regelmäßig Forderungen ein, die auch das Prosumer-Umfeld direkt betreffen 4:
Vergütungssätze: Ein Dauerthema ist die Höhe der Einspeisevergütungen und der Marktprämie. Der BSW fordert regelmäßig eine Anhebung der Sätze auf ein wirtschaftliches Niveau, das Investitionen in neue PV-Anlagen attraktiv macht und den ambitionierten PV-Ausbauzielen der Bundesregierung gerecht wird. Dabei wird auch die Beibehaltung einheitlicher Vergütungssätze angemahnt, um Anlagen mit Eigenverbrauch nicht gegenüber reinen Volleinspeisern zu benachteiligen.4
Eigenverbrauch in Ausschreibungen: Eine weitere Forderung betrifft die Zulassung des Eigenverbrauchs für Anlagen, die an Ausschreibungen teilnehmen. Bisher ist dies oft ausgeschlossen, was die Attraktivität von Ausschreibungen insbesondere für gewerbliche Prosumer mindert, für die der Eigenverbrauch ein wichtiger Wirtschaftlichkeitsfaktor ist.4
Bürokratieabbau: Generell zielen viele Forderungen auf den Abbau bürokratischer Hürden ab. Beispielsweise wird eine transparentere und dynamischere Anpassung der Förderhöhe über Mechanismen wie eine „Atmende Hebebühne“ gefordert, anstelle von intransparenten Anpassungen per Verordnungsermächtigung.4
Abschaffung der 50%-Regel: Die Regelung des §48 Abs. 5 EEG 2021, die für Solaranlagen zwischen 300 und 750 kWp die vergütete Jahresstrommenge im Marktprämienmodell auf 50 Prozent begrenzte, wurde als erhebliche Investitionsbremse kritisiert. Ihre schrittweise Abschaffung und der spätere gänzliche Wegfall wurden vom BSW begrüßt und sind positiv für größere Prosumer-Anlagen.4
Diese Diskussionen und Anpassungen zeigen, dass der regulatorische Rahmen ein dynamischer Prozess ist. Er muss kontinuierlich an neue Marktgegebenheiten – wie schwankende Modulpreise, steigende Strompreise für Endverbraucher oder das Auslaufen der Förderung für Altanlagen – angepasst werden, um die übergeordneten Ziele der Energiewende nicht zu gefährden. Die Problematik der Altanlagen beispielsweise entstand auch, weil das ursprüngliche EEG-Design kein klares Szenario für das Ende der Förderperiode vorsah, was die Notwendigkeit einer vorausschauenden Regulierung unterstreicht.
3.3 Optimierung des Eigenverbrauchs versus Netzeinspeisung
Für Prosumer stellt sich stets die Frage, ob es wirtschaftlicher ist, den selbst erzeugten Solarstrom direkt zu verbrauchen oder ins Netz einzuspeisen. Die ökonomischen Anreize sind hier oft eindeutig:
Wirtschaftliche Vorteile des Eigenverbrauchs: Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde (kWh) Solarstrom spart dem Prosumer die Kosten für den Bezug von Strom aus dem Netz. Diese Bezugskosten setzen sich aus dem reinen Energiepreis sowie erheblichen Anteilen für Netzentgelte, Umlagen (früher EEG-Umlage) und Steuern zusammen und können für Haushaltskunden bei rund 30 ct/kWh oder mehr liegen.2 Demgegenüber sind die Einspeisevergütungen oder Marktprämien für Solarstrom oft deutlich niedriger (z.B. Marktprämie ca. 8 ct/kWh, Wertersatz für ausgeförderte Anlagen ca. 3 ct/kWh).1 Dies schafft einen starken finanziellen Anreiz, den Eigenverbrauchsanteil zu maximieren. Die Abschaffung der EEG-Umlage, die zuvor auch auf Teile des Eigenverbrauchs anfallen konnte 2, hat diesen Vorteil weiter verstärkt und ist ein signifikanter externer Faktor, der die Kalkulationen innerhalb des Prosumer-Modells beeinflusst. Beispielsweise muss die Notwendigkeit, einen entgangenen Eigenverbrauchsvorteil in der Netzbetreiber-Option durch eine höhere Einspeisevergütung zu kompensieren 1, neu bewertet werden, wenn der generelle Vorteil des Eigenverbrauchs durch den Wegfall der EEG-Umlage ohnehin steigt oder sich anders darstellt.
Systemische Effekte des Eigenverbrauchs: Während die individuelle Optimierung des Eigenverbrauchs für den Prosumer wirtschaftlich sinnvoll ist, kann ein unkoordinierter Eigenverbrauch vieler Prosumer systemische Herausforderungen mit sich bringen. Insbesondere der Einsatz von Batteriespeichern zur Erhöhung des Eigenverbrauchs kann, wenn er nicht intelligent gesteuert wird, zu einer „Stromlieferung zu falschen Zeiten“ führen – beispielsweise wenn viele Speicher gleichzeitig bei Sonnenschein laden und abends gleichzeitig entladen, ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Netzbedarf oder lokale Netzengpässe.3 Das Prosumer-Modell der BNetzA versucht, diesen Effekten entgegenzuwirken, indem es in der Markt-Option die bilanzielle Abrechnung über Standardlastprofile bei Eigenverbrauch abschafft und eine viertelstündliche Messung des tatsächlichen Netzbezugs vorschreibt. Dies schafft eine Grundlage für eine präzisere Bilanzierung und potenziell für eine systemdienlichere Steuerung.
Rolle von Speichern: Batteriespeicher können den Eigenverbrauchsanteil einer PV-Anlage signifikant erhöhen (z.B. von 25 % auf 60 % in einem Beispiel der BNetzA 2), was die Wirtschaftlichkeit für den Prosumer weiter verbessert. Gleichzeitig erhöhen sie aber auch die Komplexität der Systemintegration und erfordern intelligente Managementstrategien, um ihr Potenzial optimal und systemverträglich zu nutzen.
Vermeidung "doppelter Strommengen": Ein Kernziel des Prosumer-Modells ist es, die Problematik der „doppelten Strommengen“ im System zu adressieren. Diese entstehen, wenn der Eigenverbrauch des Prosumers nicht korrekt bilanziell erfasst wird und gleichzeitig eine Vollversorgung über das Standardlastprofil des Lieferanten unterstellt wird. Die daraus resultierenden Differenzen müssen durch Regelenergie ausgeglichen werden, die häufig von fossilen Kraftwerken bereitgestellt wird, was unnötige Kosten und CO₂-Emissionen verursacht.1
Es besteht somit eine inhärente Spannung zwischen den individuellen Optimierungszielen der Prosumer, die rational auf die gegebenen Preissignale reagieren und ihren Eigenverbrauch zur Kostenreduktion maximieren, und den systemischen Anforderungen des Gesamtenergiesystems, die eine bedarfsgerechte Einspeisung und die Vermeidung von Netzüberlastungen erfordern. Das Prosumer-Modell, insbesondere durch die Markt-Option, sowie weiterführende Konzepte wie dynamische Stromtarife und Netzentgelte 3, zielen darauf ab, diese unterschiedlichen Interessen stärker in Einklang zu bringen und Anreize für ein systemdienlicheres Verhalten der Prosumer zu schaffen.
4. Stromfee AI: Intelligente Lösungen für das Prosumer-Energiemanagement
Angesichts der Komplexität des Energiemarktes und der vielfältigen Möglichkeiten, die das Prosumer-Modell bietet, gewinnen intelligente Energiemanagementsysteme (iEMS) an Bedeutung. Stromfee AI ist ein Anbieter solcher Lösungen und zielt darauf ab, Prosumer bei der Optimierung ihres Energiehaushalts zu unterstützen.
4.1 Leistungsspektrum von Stromfee AI (Überblick)
Stromfee AI positioniert sich als Experte für intelligentes Energie- und Datenmanagement mit dem Ziel, Kunden dabei zu helfen, ihre Energiekosten zu reduzieren, die betriebliche Effizienz zu steigern und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.5 Das Unternehmen bietet Lösungen für verschiedene Bereiche an:
Kernbereiche: Dazu gehören Energiemonitoring, Spitzenlastmanagement, Netzoptimierung und die Steuerung von Energieflüssen, auch in Abhängigkeit von Börsenstrompreisen.5
Zielgruppen: Die Lösungen sind laut Anbieter für Unternehmen aller Größen geeignet, von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben bis hin zu großen Industriekonzernen.5 Die zugrundeliegenden Prinzipien und Technologien sind jedoch auch für private Prosumer mit eigenen Erzeugungsanlagen relevant.
Technologie: Stromfee AI setzt auf eine Kombination aus Künstlicher Intelligenz (KI), Hardwarekomponenten, die beispielsweise über das MQTT-Protokoll kommunizieren, und einer benutzerfreundlichen Softwareplattform.5 Die Betonung der Benutzerfreundlichkeit ("easy to use", "user-friendly", "ohne technischen Hintergrund bedienbar" 5) ist dabei ein strategisch wichtiger Aspekt. Angesichts der Komplexität der Energiemärkte und der Prosumer-Modelle kann eine einfache Bedienung die Eintrittsbarriere für Prosumer senken, die von Optimierungspotenzialen profitieren möchten, aber vor dem technischen Aufwand zurückschrecken.
4.2 Das Stromfee-AI-Tagebuch und der Spot Price Manager
Zwei zentrale Komponenten im Angebot von Stromfee AI sind das „Stromfee-AI-Tagebuch“ und der „Spot Price Manager“:
Stromfee-AI-Tagebuch: Hierbei handelt es sich um einen KI-gestützten Energiemonitor, der detaillierte Echtzeitdaten zu Energieflüssen und zum Energieverbrauch liefert – von der Erzeugung bis zum Verbrauch.5 Zu den Funktionen gehören die sofortige Erkennung von Engpässen oder übermäßigem Energieverbrauch sowie automatisierte Berichte, die Einsparpotenziale und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen sollen.5
Spot Price Manager: Diese Funktion ist darauf ausgelegt, die Volatilität der Strompreise an den Spotmärkten (Börsenstrompreise) zum Vorteil des Nutzers auszunutzen.6 Der Spot Price Manager überwacht die Echtzeit-Energiepreise und kann entweder Empfehlungen für den optimalen Betriebszeitpunkt energieintensiver Geräte geben oder diese direkt automatisiert steuern.6 Beispielsweise können Geräte so programmiert werden, dass sie dann laufen, wenn die Strompreise am niedrigsten sind. Die Integration mit Smart-Home-Komponenten, wie den „Shelly Family Switches“, wird als Möglichkeit zur automatisierten Steuerung von Geräten genannt.6
4.3 Automatisierte Optimierung und Steuerung von Energieflüssen durch KI
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist ein Kernmerkmal der Lösungen von Stromfee AI und soll über reines Monitoring hinausgehen, indem prädiktive und automatisierte Steuerungsfunktionen angeboten werden:
Intelligente Prognosen: Die KI-Systeme von Stromfee lernen kontinuierlich aus historischen Verbrauchsdaten und erstellen daraus genaue Vorhersagen, wann und wie Energie am effizientesten genutzt werden kann. Dies soll ein proaktives Handeln ermöglichen, beispielsweise basierend auf erwarteten Energiepreisentwicklungen oder Lastspitzen.5
Automatisierte Optimierung: Basierend auf diesen Prognosen und aktuellen Bedingungen (wie Strompreise, PV-Erzeugung, Lastsituation) kann die KI von Stromfee Energieflüsse automatisch steuern und den Verbrauch anpassen. Ziel ist es, maximale Effizienz bei minimalen Kosten zu erreichen und manuelle Eingriffe zu reduzieren.5
Echtzeit-Fehlererkennung: Durch kontinuierliche Überwachung und Musteranalyse soll die KI Unregelmäßigkeiten und potenzielle Störungen in Energiesystemen frühzeitig erkennen. Dies ermöglicht es, rechtzeitig zu reagieren, bevor größere Ausfälle oder höhere Kosten entstehen.5
Netz- und Antriebsanalyse: Stromfee AI bietet auch detaillierte Einblicke in die Leistung von Energieerzeugungsanlagen (wie PV-Anlagen, Blockheizkraftwerke – BHKW) und Energieverteilungssystemen (wie Transformatoren). Dabei sollen auch versteckte Kosten durch Ineffizienzen oder Verluste, beispielsweise Transformatorverluste, identifiziert und reduziert werden.5 Die Fähigkeit, nicht nur PV-Anlagen, sondern auch andere Energiekomponenten wie BHKWs, Batteriespeicher und sogar Transformatoren zu überwachen und zu optimieren, deutet auf einen holistischen Ansatz hin. Dieser ist besonders für komplexere Prosumer-Systeme, etwa im gewerblichen Bereich oder bei fortgeschrittener Sektorkopplung, von Relevanz, da er einen größeren Hebel zur Gesamtkostenoptimierung und Effizienzsteigerung bietet als Insellösungen für einzelne Technologien.
4.4 Weitere relevante Dienstleistungen
Über die direkte Steuerung und Optimierung hinaus umfasst das Angebot von Stromfee AI auch unterstützende Dienstleistungen:
Spitzenlastmanagement: Für gewerbliche Kunden mit registrierender Leistungsmessung sind Lastspitzen oft ein erheblicher Kostenfaktor. Stromfee AI bietet Softwarelösungen, die Spitzenlasten automatisch erkennen und Handlungsempfehlungen geben oder den Energieverbrauch dynamisch anpassen, um teure Spitzen zu vermeiden.5
Überprüfung von Netzbetreiberrechnungen und Messkonzepten: Stromfee AI bietet an, Rechnungen von Netzbetreibern und Lieferanten auf Plausibilität und Korrektheit zu prüfen und Messkonzepte zu analysieren und zu optimieren. Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle relevanten Daten präzise erfasst werden und keine fehlerhaften Abrechnungen zu finanziellen Nachteilen führen.5
5. Synergien: Stromfee AI im Kontext des Prosumer-Modells der Bundesnetzagentur
Die Funktionalitäten von Stromfee AI bieten vielfältige Anknüpfungspunkte zum Prosumer-Modell der Bundesnetzagentur. Intelligente Energiemanagementsysteme können Prosumer dabei unterstützen, die Anforderungen der verschiedenen Optionen zu erfüllen und deren wirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen.
5.1 Unterstützung bei der Wahl und operativen Umsetzung der Prosumer-Optionen
Die Relevanz von Stromfee AI unterscheidet sich je nach gewählter Option des Prosumer-Modells:
Markt-Option:
Umgang mit ¼h-Messdaten: Die in der Markt-Option zwingend erforderliche viertelstündliche Messung von Einspeisung und Bezug liefert eine große Datenmenge. Stromfee AI kann diese Daten aus intelligenten Messsystemen visualisieren, analysieren und als Grundlage für Optimierungsentscheidungen nutzen.5
Direktvermarktung des Überschusses: KI-basierte Erzeugungsprognosen 5 können Prosumern helfen, die Einspeisung ihres Überschussstroms besser zu planen und potenziell zu optimieren, auch wenn die direkte Vermarktung oft über spezialisierte Dienstleister erfolgt. Der Spot Price Manager 6 könnte an Relevanz gewinnen, falls zukünftig dynamische Einspeisetarife eine größere Rolle spielen.
Optimierung des Eigenverbrauchs: Hier liegt der Kernnutzen von Stromfee AI im Kontext der Markt-Option. Angesichts der hohen Kosten für Netzbezugsstrom (ca. 30 ct/kWh 2) und der im Vergleich oft deutlich niedrigeren Marktprämie für eingespeisten Strom (ca. 8 ct/kWh 1), ist die Maximierung des Eigenverbrauchs entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Stromfee AI kann durch die intelligente Steuerung von Verbrauchern (z.B. Wärmepumpen, Elektroauto-Ladestationen, Haushaltsgeräte) den Eigenverbrauch des günstigen Solarstroms maximieren und den teuren Netzbezug minimieren.5
Netzbetreiber- und Lieferanten-Option:
Obwohl in diesen Optionen für die Abrechnung mit dem Netzbetreiber oder Lieferanten keine viertelstündlich genaue Steuerung durch den Prosumer notwendig ist (da Volleinspeisung bzw. bilanzielle Nachbildung des Eigenverbrauchs erfolgt), kann Stromfee AI dennoch wertvoll sein. Durch das Monitoring des Gesamtenergieverbrauchs des Haushalts oder Betriebs hilft das System, ein Bewusstsein für Verbrauchsstrukturen zu schaffen und generelle Einsparpotenziale zu identifizieren, was sich letztlich auf die Höhe des Netzbezugs auswirkt.5
Insbesondere bei der Lieferanten-Option, deren Abrechnungsmodell mit symmetrischer Bepreisung und Basispreis komplex sein kann 1, kann ein transparentes Monitoring durch Stromfee AI dem Prosumer helfen, die Abrechnung seines Lieferanten besser nachzuvollziehen und auf Plausibilität zu prüfen.
Stromfee AI agiert hier gewissermaßen als "Übersetzer" und "Agent" für den Prosumer. Es hilft, die Komplexität der Marktmechanismen, insbesondere der anspruchsvollen Markt-Option mit ihren Anforderungen an Datenmanagement und aktiver Steuerung 2, in automatisierte und für den Prosumer vorteilhafte Aktionen umzuwandeln.5 Damit überbrückt es die Kluft zwischen den regulatorischen Anforderungen und der praktischen Umsetzbarkeit für viele Endnutzer, die möglicherweise nicht über das technische Know-how oder die Zeit für ein manuelles Management verfügen.
5.2 Maximierung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz für Prosumer durch KI
Unabhängig von der gewählten Option des Prosumer-Modells kann der Einsatz von KI-basierten Energiemanagementsystemen wie Stromfee AI zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz beitragen:
Kostenreduktion durch Eigenverbrauchsoptimierung: Durch die intelligente Verschiebung von elektrischen Lasten in Zeiten hoher PV-Erzeugung oder niedriger Strompreise können Bezugskosten signifikant gesenkt werden.5 Dies ist der größte finanzielle Hebel, den Stromfee AI im Kontext des BNetzA-Modells für Prosumer bietet, da die Differenz zwischen hohen Bezugskosten und niedrigeren Einspeisevergütungen erheblich ist.1 Jede Kilowattstunde, die selbst verbraucht statt teuer aus dem Netz bezogen wird, stellt einen direkten finanziellen Gewinn dar.
Nutzung variabler Stromtarife: Der Spot Price Manager ermöglicht es, Strom aus dem Netz dann zu beziehen, wenn er an der Börse besonders günstig ist.6 Dies ist vor allem in der Markt-Option relevant, wo der Netzbezug nicht pauschal über ein Standardlastprofil, sondern nach tatsächlichem Verbrauch und potenziell zu dynamischen Preisen abgerechnet wird.
Spitzenlastkappung: Für gewerbliche Prosumer mit registrierender Leistungsmessung kann die Vermeidung von teuren Lastspitzen durch die intelligente Steuerung großer Verbraucher zu erheblichen Einsparungen bei den Netzentgelten führen.5
Vermeidung von Fehlinvestitionen oder ineffizientem Betrieb: Detailliertes Monitoring und KI-gestützte Fehlererkennung können helfen, Probleme in der Energieanlage frühzeitig zu identifizieren, den Wirkungsgrad zu erhalten und unnötige Kosten oder Schäden zu vermeiden.5
Optimierung des Speichereinsatzes: Obwohl in den vorliegenden Materialien nicht explizit als spezifische Funktion von Stromfee AI für Heimspeicher im Detail beschrieben, ist die intelligente Be- und Entladung von Batteriespeichern eine typische und sehr wirkungsvolle Anwendung für iEMS. Basierend auf Erzeugungsprognosen, Verbrauchsmustern und Strompreisen kann die KI entscheiden, wann der Speicher geladen oder entladen wird, um den Eigenverbrauch zu maximieren oder von Preisdifferenzen zu profitieren.
5.3 Beitrag zur aktiven Marktteilnahme und Netzstabilität
Über die individuellen Vorteile für den Prosumer hinaus kann der Einsatz von Systemen wie Stromfee AI auch positive Auswirkungen auf das Gesamtsystem haben:
Ermöglichung aktiver Marktteilnahme: Insbesondere für die Markt-Option des Prosumer-Modells, die eine aktive Rolle des Prosumers vorsieht 2, liefert Stromfee AI die notwendigen Werkzeuge zur Datenanalyse und Steuerung.5 Ohne solche intelligenten Systeme könnten viele Prosumer die Potenziale dieser Option kaum ausschöpfen. Es besteht somit eine komplementäre Beziehung: Das BNetzA-Modell schafft den regulatorischen Rahmen (die "Spielregeln"), während Technologien wie Stromfee AI die Werkzeuge und Strategien liefern, um innerhalb dieses Rahmens erfolgreich und effizient zu agieren.
Potenzial zur Netzdienlichkeit: Durch die intelligente Steuerung des Verbrauchs kann dieser besser an die volatile Erzeugung aus erneuerbaren Energien angepasst werden. Lastverschiebung kann dazu beitragen, Netzengpässe zu vermeiden und den Bedarf an teurer Regelenergie zu reduzieren 1, was eines der erklärten Ziele des Prosumer-Modells ist.
Reduktion von CO₂-Emissionen: Eine effizientere Energienutzung und ein optimierter Einsatz von selbst erzeugtem erneuerbarem Strom tragen direkt zur Reduktion des Verbrauchs fossiler Energieträger und somit zum Klimaschutz bei.5
Die Dienstleistung der Rechnungs- und Messkonzeptprüfung durch Stromfee AI 5 ist in diesem Kontext besonders hervorzuheben. In einem sich wandelnden regulatorischen Umfeld mit teilweise komplexen Abrechnungsmodellen, wie es beispielsweise die Lieferanten-Option mit ihrem Basispreis darstellt 1, können Fehler oder Unklarheiten in Abrechnungen leicht zu finanziellen Nachteilen für den Prosumer führen. Eine externe, fachkundige Prüfung des Messkonzepts und der Abrechnungen kann hier für Transparenz sorgen, Sicherheit geben und finanzielle Vorteile sichern – ein oft unterschätzter Aspekt des Energiemanagements.
Die folgende Tabelle verdeutlicht die Relevanz spezifischer Funktionen von Stromfee AI für die verschiedenen Optionen des Prosumer-Modells und deren Beitrag zu den übergeordneten Zielen:
Tabelle 2: Relevanz der Stromfee AI-Funktionen für Prosumer im BNetzA-Modell
Stromfee AI Funktion/Dienstleistung | Relevanz/Nutzen in Markt-Option | Relevanz/Nutzen in Netzbetreiber-Option | Relevanz/Nutzen in Lieferanten-Option | Unterstützende BNetzA-Modellziele |
Echtzeit-Energiemonitoring (Stromfee-Tagebuch) | Sehr hoch: Basis für Optimierung, Transparenz über ¼h-Daten, Nachvollziehbarkeit von Eigenverbrauch und Netzbezug. | Mittel: Transparenz über Gesamtverbrauch, Identifikation von Einsparpotenzialen im Netzbezug. | Hoch: Transparenz über Gesamtverbrauch und -erzeugung, Hilfe bei Nachvollziehbarkeit der komplexen Lieferantenabrechnung. | Marktintegration, Effizienzsteigerung, Vermeidung Doppelversorgung (durch Transparenz). |
KI-basierte Prognosen (Erzeugung/Verbrauch) | Sehr hoch: Optimierung Eigenverbrauch, Planung Lastverschiebung, potenziell für optimierte Überschusseinspeisung. | Gering: Da Volleinspeisung, keine direkte Steuerung des Eigenverbrauchs nötig. | Gering bis Mittel: Für allgemeine Verbrauchsoptimierung, weniger für spezifische Options-Steuerung. | Effizienzsteigerung, Marktintegration (durch bessere Planbarkeit). |
Automatisierte Verbrauchssteuerung | Sehr hoch: Maximierung Eigenverbrauch durch Lastmanagement, Reaktion auf Preissignale. | Gering: Keine Notwendigkeit zur Steuerung des Eigenverbrauchs im Rahmen der Option. | Gering: Keine Notwendigkeit zur Steuerung des Eigenverbrauchs im Rahmen der Option. | Effizienzsteigerung, potenziell Netzdienlichkeit. |
Spot Price Manager | Hoch: Optimierung des Netzbezugs zu günstigen Zeiten, falls variable Tarife genutzt werden. | Gering: Netzbezug erfolgt zu Konditionen des Liefervertrags, meist nicht Spotpreis-basiert für SLP-Kunden. | Gering: Wie Netzbetreiber-Option. | Marktintegration, Kosteneffizienz. |
Spitzenlastmanagement | Hoch (für Gewerbe): Reduktion von Netzentgelten durch Vermeidung von Lastspitzen im Netzbezug. | Hoch (für Gewerbe): Wie Markt-Option. | Hoch (für Gewerbe): Wie Markt-Option. | Kosteneffizienz. |
Netz- und Antriebsanalyse | Hoch: Effizienzsteigerung der Erzeugungsanlage, Verlustminimierung, Sicherstellung optimaler Performance. | Hoch: Wie Markt-Option. | Hoch: Wie Markt-Option. | Effizienzsteigerung, Ressourcenschonung. |
Rechnungs-/Messkonzeptprüfung | Hoch: Sicherstellung korrekter Abrechnung von Einspeisung (Marktprämie) und Bezug, Überprüfung komplexer Messkonzepte. | Mittel: Überprüfung der Einspeisevergütung und des Bezugs. | Sehr hoch: Überprüfung der komplexen Abrechnung des Lieferanten (inkl. Basispreis), Korrektheit der Zählerdaten. | Fairness, Transparenz, korrekte bilanzielle Erfassung. |
Datenquellen: 1
6. Fazit und Ausblick: Die Zukunft des Prosuming mit intelligenter Technologie
Das Prosumer-Modell der Bundesnetzagentur markiert einen wichtigen Schritt zur Integration von Prosumern in das deutsche Energiesystem. Es erkennt die wachsende Bedeutung dezentraler Energieerzeugung an und versucht, einen Rahmen zu schaffen, der sowohl die Interessen der Prosumer als auch die Erfordernisse des Gesamtsystems berücksichtigt. Durch die verschiedenen Optionen – Markt-Option, Netzbetreiber-Option und Lieferanten-Option – bietet es Wahlmöglichkeiten, die unterschiedlichen Bedürfnissen und Bereitschaften zur aktiven Marktteilnahme Rechnung tragen. Ein zentrales Element des Modells ist die Abkehr von pauschalen Standardlastprofilen bei bilanziellen Eigenverbrauch, um eine korrektere bilanzielle Erfassung und die Vermeidung von Systemineffizienzen zu erreichen.
Die Analyse hat gezeigt, dass die Wirtschaftlichkeit für Prosumer maßgeblich von der Optimierung des Eigenverbrauchs abhängt. Die Differenz zwischen den Kosten für Strom aus dem Netz und den Vergütungen für eingespeisten Strom schafft starke Anreize, möglichst viel des selbst erzeugten Solarstroms auch selbst zu nutzen. Hier entfalten intelligente Energiemanagementsysteme (iEMS) wie Stromfee AI ihr volles Potenzial. Sie können Prosumer dabei unterstützen, die Komplexität des Modells zu navigieren, ihren Energiehaushalt zu optimieren und die finanziellen Vorteile, insbesondere in der anspruchsvollen Markt-Option, zu maximieren.
Die Synergien zwischen dem regulatorischen Rahmen des Prosumer-Modells und technologischen Lösungen wie Stromfee AI sind deutlich erkennbar. Während das Modell die Spielregeln definiert, liefern iEMS die Werkzeuge für eine erfolgreiche und effiziente Teilnahme. Der Erfolg des Prosumer-Modells, und hier insbesondere der stärker marktintegrierten Optionen, könnte maßgeblich von der Verfügbarkeit, Erschwinglichkeit und Benutzerfreundlichkeit solcher intelligenter Technologien abhängen. Ohne diese Unterstützung besteht die Gefahr, dass nur technisch versierte oder größere Prosumer die gebotenen Vorteile voll ausschöpfen können, was die Breitenwirkung des Modells einschränken würde.
Die Entwicklung im Energiesektor deutet klar in Richtung eines immer aktiveren Prosumers. Es geht nicht mehr nur um die passive Einspeisung von Strom, sondern um ein intelligentes Management des gesamten Energiehaushalts, das Erzeugung, Verbrauch, Speicherung und potenziell auch die Bereitstellung von Flexibilität für das Gesamtsystem umfasst. Das Prosumer-Modell der BNetzA ist ein Schritt auf diesem Weg, und Technologien wie Stromfee AI sind entscheidende Wegbereiter für diese Entwicklung.2
Der Ausblick auf zukünftige Entwicklungen unterstreicht diesen Trend:
Sektorkopplung: Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen wird die Komplexität, aber auch das Optimierungspotenzial im Prosumer-Haushalt weiter erhöhen. iEMS werden hier eine Schlüsselrolle bei der intelligenten Integration dieser Sektoren spielen.
Dynamische Tarife und Netzentgelte: Die Einführung von dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten, wie von Experten gefordert 3, würde den Wert von Flexibilität und damit die Bedeutung intelligenter Steuerungssysteme weiter steigern.
Energiegemeinschaften und Netzdienstleistungen: Zukünftig könnten Prosumer verstärkt in lokalen Energiegemeinschaften agieren oder über Aggregatoren auch Systemdienstleistungen für das Netz erbringen. Auch hierfür sind intelligente Steuerungs- und Kommunikationslösungen unerlässlich.
Weiterentwicklung der KI: Die Künstliche Intelligenz im Energiemanagement wird sich weiterentwickeln und noch präzisere Prognosen, eine höhere Autonomie der Systeme und eine noch feinere Abstimmung auf die Bedürfnisse des Netzes und der Nutzer ermöglichen.
Langfristig könnten die durch Systeme wie Stromfee AI auf Prosumer-Ebene aggregierten und analysierten Daten – unter strikter Wahrung des Datenschutzes – auch wertvolle Informationen für Netzbetreiber und andere Marktteilnehmer liefern.5 Diese Daten könnten helfen, Lastflüsse im Niederspannungsnetz besser zu verstehen, Engpässe frühzeitig zu erkennen und den Netzausbau bedarfsgerechter und effizienter zu planen. Dies würde einen systemischen Mehrwert schaffen, der über den Nutzen für den einzelnen Prosumer hinausgeht.
Für Prosumer bedeutet dies, dass eine aktive Auseinandersetzung mit den Optionen des Prosumer-Modells und den Möglichkeiten intelligenter Technologien immer wichtiger wird. Die Investition in ein iEMS kann sich nicht nur durch direkte Kosteneinsparungen amortisieren, sondern auch die Teilhabe an einem sich dynamisch entwickelnden Energiemarkt ermöglichen und einen Beitrag zu einer effizienteren und nachhaltigeren Energieversorgung leisten.