Eine Tiefenanalyse der herstellerunabhängigen Batteriesimulation und Energiemanagement-Plattform von Stromfee.AI
- Holger Roswandowicz
- 29. Juni
- 19 Min. Lesezeit

## Abschnitt 1: Executive Summary
Dieser Bericht liefert eine umfassende Analyse der Stromfee.AI-Plattform und ihrer Kernkomponente, des „Stromfee-Tagebuchs“. Die Untersuchung ergibt, dass Stromfee.AI ein hochentwickeltes, KI-gesteuertes Energiemanagementsystem (EMS) anbietet, das über eine leistungsstarke Echtzeit-Batteriesimulations-Engine verfügt. Der zentrale strategische Vorteil der Plattform liegt in ihrer konsequenten Herstellerunabhängigkeit, die durch die Implementierung von standardisierten Industrieprotokollen wie MQTT und nachgewiesenen Integrationen mit Hardware von Drittanbietern realisiert wird. Diese offene Architektur ermöglicht es Anwendern, eine „Best-of-Breed“-Strategie zu verfolgen und Komponenten verschiedener Hersteller in einem einzigen, intelligenten System zu orchestrieren.
Die Batteriesimulation fungiert als entscheidendes Werkzeug zur Risikominimierung bei Investitionsentscheidungen (CAPEX), indem sie es ermöglicht, die optimale Größe und Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichersystems (BESS) auf Basis realer Verbrauchsdaten zu modellieren, bevor eine Anschaffung getätigt wird. Im operativen Betrieb (OPEX) dient sie der Entwicklung und Validierung von optimalen Steuerstrategien. Ein weiteres signifikantes Alleinstellungsmerkmal ist die Fähigkeit der Plattform, als Finanz- und Audit-Werkzeug zur Überprüfung von Netzbetreiberabrechnungen zu fungieren, was einen direkten und messbaren ROI bieten kann.
Die technologische Basis der Plattform, die auf einer Kombination aus KI-gestützter Prognose, automatisierten Optimierungsalgorithmen und einer flexiblen Datenvisualisierung mittels Grafana aufbaut, positioniert Stromfee.AI als eine fortschrittliche Lösung im EMS-Markt. Die Plattform eignet sich insbesondere für Anwender in komplexen, heterogenen Energieumgebungen – von anspruchsvollen Privathaushalten bis hin zu kommerziellen und industriellen (C&I) Anlagen wie Biogasanlagen. Potenzielle Anwender müssen jedoch eine sorgfältige Due-Diligence-Prüfung hinsichtlich der Cybersicherheit der vernetzten IT/OT-Umgebung sowie der Stabilität und Dokumentation der APIs von Drittanbieter-Hardware durchführen. Zusammenfassend ist Stromfee.AI eine überzeugende Lösung für Akteure, die Flexibilität, Zukunftssicherheit und tiefgreifende, KI-gesteuerte Optimierung über die Einfachheit eines geschlossenen Single-Vendor-Ökosystems stellen.
## Abschnitt 2: Das Stromfee.AI-Ökosystem: Eine integrierte Plattform für intelligentes Energiemanagement
### 2.1. Definition des „Stromfee-Tagebuchs“: Vom Energietagebuch zum industriellen EMS
Die Kernmarke im Portfolio von Stromfee.AI ist das „Stromfee-Tagebuch“ (im Deutschen auch als KI Stromfee-Tagebuch bezeichnet), das als zentrales Produkt für das Energiemanagement des Unternehmens dient.1 Die Wahl des Begriffs „Tagebuch“ ist eine bewusste strategische Entscheidung, die darauf abzielt, die Komplexität des Systems hinter einer zugänglichen und benutzerfreundlichen Fassade zu präsentieren.3 Während ein „Tagebuch“ Einfachheit und persönliche Aufzeichnungen suggeriert, verbirgt sich dahinter eine robuste Plattform mit Funktionen, die weit über das einfache Monitoring hinausgehen und den Anforderungen industrieller Anwendungen gerecht werden.
Diese Plattform bietet hochentwickelte technische Funktionen wie die detaillierte Netz- und Antriebsanalyse, die präzise Berechnung von Transformatorverlusten (sowohl Leerlauf- als auch Lastverluste) und ein ausgeklügeltes Spitzenlastmanagement, das speziell auf komplexe Anlagen wie Biogasanlagen zugeschnitten ist.2 Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass das „Stromfee-Tagebuch“ in seiner Essenz ein vollwertiges Energiemanagementsystem (EMS) ist. Das Branding wurde jedoch so gestaltet, dass es ein breites Publikum anspricht, von technisch versierten Prosumern im Heimbereich bis hin zu Betreibern von kommerziellen und industriellen (C&I) Anlagen.
Diese Positionierung offenbart eine durchdachte Doppelstrategie. Einerseits spricht die benutzerfreundliche Marke „Tagebuch“ in Verbindung mit Integrationen für Smart-Home-Systeme wie Shelly und Loxone den Markt für Home Energy Management Systems (HEMS) an.1 Andererseits sind die tiefgehenden analytischen Fähigkeiten – wie die bereits erwähnte Transformatorverlustanalyse 5, das Spitzenlastmanagement für Biogasanlagen 6 und die Auditierung von Stromrechnungen 9 – hochwertige Funktionen, die direkt auf die Bedürfnisse des C&I-Sektors abzielen. Dieser zweigleisige Ansatz ermöglicht es Stromfee.AI, einen wesentlich breiteren Markt zu adressieren als Wettbewerber, die sich ausschließlich auf ein Segment konzentrieren. Dies deutet auf eine skalierbare Systemarchitektur hin, die flexibel an die unterschiedliche Komplexität der Kundenanforderungen angepasst werden kann.
### 2.2. Kernfähigkeiten der Plattform und Wertversprechen
Das Stromfee-Tagebuch bietet eine Reihe von Kernfunktionen, die es zu einem umfassenden Werkzeug für das moderne Energiemanagement machen:
Echtzeit-Monitoring und Datenerfassung: Das System erfasst und visualisiert sämtliche relevanten Energieflüsse in Echtzeit, von der Erzeugung (z. B. durch PV-Anlagen) bis zum Verbrauch durch einzelne Geräte oder Maschinen.2 Die Datenerfassung erfolgt über Hardware-Komponenten, die über das standardisierte MQTT-Protokoll kommunizieren, was eine schnelle, sichere und ressourcenschonende Datenübertragung gewährleistet.1
Spitzenlastmanagement (Spitzenlastmanagement): Eine der zentralen Funktionen zur Kostenreduktion ist die Identifizierung und Vermeidung von teuren Lastspitzen. Das System analysiert kontinuierlich den Leistungsbezug und kann genau aufzeigen, welche Verbraucher zu welchen Zeiten für die höchsten Lastspitzen verantwortlich sind. Ein anschauliches Beispiel ist die Analyse einer Biogasanlage, bei der das System aufdeckt, dass der gleichzeitige Betrieb von Rührwerken und Pumpen zu extremen Leistungsspitzen führt. Basierend auf dieser Analyse liefert die Plattform konkrete, datengestützte Empfehlungen zur Verschiebung dieser Lasten, um die Spitzen zu glätten und die Leistungspreise zu senken.6
Spot-Preis-Optimierung: Mit der Funktion des „Spot Price Managers“ können Nutzer von den volatilen Preisen an den europäischen Strombörsen profitieren.1 Das System überwacht die Echtzeit-Strompreise und kann, basierend auf vordefinierten Regeln, den Betrieb von energieintensiven Geräten (wie Wärmepumpen, Klimaanlagen oder Ladevorgängen von E-Fahrzeugen) automatisch in die Zeitfenster mit den niedrigsten Preisen verlegen. Dies führt zu direkten und signifikanten Einsparungen auf der Stromrechnung.11
Finanz- und Audit-Dienstleistungen: Eine herausragende und differenzierende Funktion ist die Möglichkeit, die Abrechnungen des Netzbetreibers zu überprüfen und zu verifizieren.2 Durch die lückenlose und hochauflösende Erfassung aller Energieflüsse (Einspeisung und Bezug) kann der Nutzer die im Stromfee-Tagebuch bilanzierten Werte direkt mit den Werten auf der Stromrechnung vergleichen. Bei Abweichungen schlägt das System Alarm und liefert die notwendige Datengrundlage, um Unstimmigkeiten oder fehlerhafte Berechnungen beim Energieversorger zu reklamieren.9 Diese Funktion hebt die Plattform von einem reinen Überwachungswerkzeug zu einem Instrument des Finanzmanagements. Die Betonung der Überprüfung von Versorgerrechnungen ist ein wesentlicher Unterscheidungsfaktor, der das EMS von einem rein operativen Werkzeug zu einem Finanz- und Risikomanagement-Asset macht. Während die meisten EMS-Plattformen darauf abzielen, den zukünftigen Verbrauch zu optimieren, fügt Stromfee.AI eine rückwirkende Audit-Funktion hinzu.2 Dies impliziert, dass die Datenerfassung und -protokollierung eine so hohe Genauigkeit aufweist, dass sie als „Source of Truth“ betrachtet werden kann, um die offizielle Zählung des Versorgers anzufechten. Für einen großen industriellen Verbraucher könnte die Korrektur eines systemischen Abrechnungsfehlers auf Basis dieser Daten zu Einsparungen führen, die jene aus einfacher Lastverschiebung bei weitem übersteigen, was ein starkes ROI-Argument darstellt.
Automatisierte Berichte und Anomalieerkennung: Die Plattform generiert automatisch Berichte, die Einsparpotenziale und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.2 Darüber hinaus nutzt sie KI-Algorithmen, um durch kontinuierliche Musteranalyse Unregelmäßigkeiten, Abweichungen vom Normalbetrieb und potenzielle Störungen frühzeitig zu erkennen. Das System sendet automatisch Benachrichtigungen, sodass Betreiber reagieren können, bevor es zu kostspieligen Ausfällen oder Schäden kommt.2
## Abschnitt 3: Tiefenanalyse: Die Echtzeit-Batteriesimulation von Stromfee.AI
### 3.1. Klärung der „drei Simulatoren“: Einführungswerkzeuge vs. integrierte Engine
Die Anfrage des Nutzers bezieht sich auf „3 stück stark vereinfachte Batteriesimulatoren“, was wahrscheinlich auf die öffentlich zugänglichen Web-Tools verweist, die über die bereitgestellten URLs erreichbar sind. Diese Tools sind als niederschwellige Einführungsinstrumente zu verstehen, die primär für Marketingzwecke und zur Lead-Generierung dienen. Sie bieten einen ersten, vereinfachten Einblick in die Funktionsweise der Simulation, ohne jedoch die volle Tiefe und Präzision der Kerntechnologie abzubilden.
Der eigentliche Wert und das für eine technische und geschäftliche Bewertung relevante Werkzeug ist die „Echtzeit-Batteriesimulation“, die direkt in das Stromfee-Tagebuch integriert ist, wie es in den eigenen Unterlagen des Unternehmens beschrieben wird.5 Diese integrierte Engine ist das Herzstück des Simulationsangebots und unterscheidet sich fundamental von den simplen Web-Demonstratoren. Sie arbeitet nicht mit generischen Annahmen, sondern mit den spezifischen, hochauflösenden Echtzeit- und Verlaufsdaten des jeweiligen Kunden.
### 3.2. Funktionalität und Zweck: Die Simulation als digitaler Zwilling
Die integrierte Batteriesimulation von Stromfee.AI fungiert als digitaler Zwilling des Energiesystems eines Kunden. Sie ist ein strategisches Planungs- und Betriebswerkzeug, das entwickelt wurde, um die technische Leistung und die wirtschaftliche Rentabilität eines Batteriespeichersystems (BESS) innerhalb des spezifischen Energie-Ökosystems des Nutzers zu modellieren und zu optimieren.
Planung & Dimensionierung (CAPEX De-Risking): Die primäre und wertvollste Funktion der Simulation in der Planungsphase ist die Beantwortung der kritischen Investitionsfrage: „Wie groß sollte der Batteriespeicher sein?“.5 Anstatt sich auf grobe Schätzungen oder Herstellerangaben zu verlassen, nutzt die Simulation die tatsächlichen, vom Stromfee-Tagebuch erfassten Lastprofile, PV-Erzeugungsdaten und Verbrauchsspitzen des Kunden. Mit diesen realen Daten kann der Anwender verschiedene Batteriespeichergrößen, -technologien und -chemien virtuell durchspielen. Die Simulation berechnet präzise die potenziellen Einsparungen, den Return on Investment (ROI), die Amortisationszeit und die optimale Kapazität für den spezifischen Anwendungsfall. Dieser Prozess minimiert das Risiko einer Fehlinvestition (zu klein oder zu groß dimensionierter Speicher) und entkräftet die erhebliche Kapitalaufwendung (CAPEX) für ein BESS mit einer soliden, datengestützten Geschäftsgrundlage. Die Simulationsfunktion ist die entscheidende Brücke, die die passive Datenerfassung in eine aktive, zukunftsgerichtete Finanzplanung verwandelt. Viele Überwachungssysteme zeigen einem Benutzer seine Energieprobleme auf (z. B. „Sie haben hohe Spitzen“). Die Simulation von Stromfee.AI 5 geht einen entscheidenden Schritt weiter, indem sie dem Benutzer ermöglicht, dieLösung (eine Batterie) zu modellieren und deren finanzielle Auswirkungen zu quantifizieren, bevor Geld ausgegeben wird. Dies verwandelt das Produkt von einem einfachen „Tagebuch“ oder Monitor in ein leistungsstarkes Werkzeug zur Entwicklung von Business Cases.
Betriebsstrategie (OPEX-Optimierung): Nach der Installation eines BESS bleibt die Simulation ein wertvolles operatives Werkzeug. Sie kann verwendet werden, um verschiedene Steuerungs- und Betriebsstrategien zu testen und zu validieren, bevor sie im realen System implementiert werden. Anwender können die finanziellen Ergebnisse verschiedener Ansätze modellieren, wie z. B.:
Maximierung des Eigenverbrauchs von PV-Strom.
Priorisierung des Spot-Preis-Arbitrage (Laden bei niedrigen Preisen, Entladen bei hohen Preisen).
Bereitstellung von Netzdienstleistungen (z. B. Frequenzregelung).
Optimierung der Spitzenlastkappung.
Die Existenz eines solch detaillierten Simulators impliziert ein hochentwickeltes zugrunde liegendes Datenmodell. Eine glaubwürdige Batteriesimulation erfordert mehr als nur rohe Leistungsdaten. Sie muss Batteriewirkungsgrade (Round-Trip-Verluste), Entladetiefengrenzen (Depth of Discharge), Lade-/Entladeraten (C-Raten) und potenziell auch die Batteriedegradation im Laufe der Zeit berücksichtigen. Obwohl nicht explizit detailliert, deutet die Tatsache, dass Stromfee.AI dies für komplexe Anwendungen wie Biogasanlagen anbietet 5, darauf hin, dass ihr zugrunde liegendes System diese Parameter modelliert. Dies weist auf eine wesentlich tiefere technische Grundlage hin, als das einfache Marketing vermuten lässt, und steht im Einklang mit den Anforderungen moderner Batteriemanagementsysteme (BMS).12
### 3.3. Praktischer Anwendungsfall: Optimierung einer Biogasanlage
Ein konkretes Beispiel verdeutlicht den praktischen Nutzen der Simulation.5
Szenario: Ein Betreiber einer Biogasanlage sieht sich mit hohen Kosten für Leistungsspitzen konfrontiert, die durch den unkoordinierten Betrieb großer Motoren (z. B. Rührwerke, Pumpen) verursacht werden. Er erwägt die Installation eines Batteriespeichers, um diese Spitzen zu kappen, ist sich aber über die notwendige Größe und die Wirtschaftlichkeit der Investition unsicher.
Der Simulationsprozess mit dem Stromfee-Tagebuch:
Datenerfassung und Analyse: Das Stromfee-Tagebuch wird installiert und überwacht den Energieverbrauch der Anlage in Echtzeit. Es identifiziert präzise, dass die gleichzeitige Aktivierung mehrerer Rührwerke die Lastspitzen verursacht.6
Simulation der Lösung: Der Betreiber nutzt nun die integrierte Batteriesimulation. Er speist die realen, aufgezeichneten Lastdaten in den Simulator ein.
Modellierung und Berechnung: Im Simulator kann der Betreiber nun virtuell Batteriespeicher verschiedener Größen (z. B. 50 kWh, 100 kWh, 200 kWh) in sein System integrieren. Die Simulation modelliert, wie diese Batterien die identifizierten Lastspitzen aufnehmen würden, indem sie sich in diesen Momenten entladen. Sie berechnet die resultierende Reduzierung der vom Netz bezogenen Spitzenleistung und quantifiziert die daraus resultierenden Kosteneinsparungen bei den Netzentgelten.
Ergebnis und Entscheidungsgrundlage: Die Simulation liefert eine datengestützte Empfehlung für die wirtschaftlich sinnvollste BESS-Größe. Der Betreiber erhält eine klare Antwort auf seine Frage und eine solide Grundlage, um die Investition gegenüber Stakeholdern zu rechtfertigen.
## Abschnitt 4: Der Kernvorteil: Eine kritische Analyse der Herstellerunabhängigkeit
### 4.1. Definition der Herstellerunabhängigkeit im EMS-Markt
Der Markt für Energiemanagementsysteme ist grundlegend durch zwei gegensätzliche Philosophien geprägt: geschlossene, proprietäre Ökosysteme („walled gardens“) und offene, herstellerunabhängige Plattformen.
Geschlossene Systeme: Hersteller wie SMA (mit dem Sunny Home Manager) oder E3/DC bieten oft eine nahtlose und unkomplizierte Integration ihrer eigenen Komponenten (Wechselrichter, Speicher, Wallboxen). Der Vorteil liegt in der Einfachheit und der garantierten Kompatibilität. Der Nachteil ist jedoch eine starke Bindung an den Hersteller (Vendor-Lock-in), die die Flexibilität einschränkt und den Nutzer daran hindert, zukünftig möglicherweise bessere oder kostengünstigere Komponenten anderer Anbieter zu integrieren.14
Offene Systeme: Herstellerunabhängige EMS, wie Stromfee.AI, verfolgen einen „Best-of-Breed“-Ansatz. Sie ermöglichen es dem Nutzer, die jeweils besten Komponenten für seine spezifischen Anforderungen auszuwählen und diese über standardisierte Schnittstellen zu einem Gesamtsystem zu verbinden. Dies bietet maximale Flexibilität und Zukunftssicherheit, kann aber im Gegenzug eine höhere Komplexität bei der Integration mit sich bringen.16
Stromfee.AI positioniert sich klar im Lager der offenen, herstellerunabhängigen Systeme und verspricht, Silos aufzubrechen und eine übergreifende Steuerungsebene für heterogene Hardwarelandschaften zu schaffen.
### 4.2. Nachweis des offenen Ökosystems von Stromfee.AI
Die Behauptung der Herstellerunabhängigkeit wird durch eine Reihe von dokumentierten Integrationen mit Produkten von Drittanbietern untermauert. Diese Integrationen zeigen, dass die Plattform in der Lage ist, mit einer Vielzahl von Geräten über standardisierte Protokolle zu kommunizieren und diese intelligent zu steuern.
Smart Home & Gebäudeautomation:
Shelly: Die Integration von Shelly-Aktoren (z. B. Smart Plugs) wird explizit erwähnt und erfolgt über das Standardprotokoll MQTT. Dies ermöglicht es dem Stromfee-Tagebuch, Geräte direkt anzusteuern, um beispielsweise den Verbrauch auf Basis von Spot-Markt-Preisen zu optimieren.1
Loxone: Mehrere Blogbeiträge beschreiben die Kombination des Stromfee-Tagebuchs mit dem Loxone Miniserver und dessen „Spotpriceoptimizer“. Diese Synergie ermöglicht eine automatisierte Lastverschiebung und eine erweiterte Steuerung von Verbrauchern im Smart Home und in Gewerbeimmobilien.8
Energiespeicher- & Wechselrichtersysteme:
EcoFlow: Die Erwähnung einer EcoFlow-Integration 18 deutet auf die Kompatibilität mit modernen Heimspeichersystemen hin. Dies ist technisch plausibel, da EcoFlows eigenes HEMS (OASIS) ebenfalls auf offene Protokolle wie Matter und Shelly setzt, was die Anbindung durch ein übergeordnetes System wie Stromfee.AI erleichtert.19
Kostal: Die Fähigkeit, PV-Systeme von Herstellern wie Kostal zu überwachen und zu steuern, ist ein starker Indikator für Herstellerunabhängigkeit.2 Die technische Umsetzung erfolgt typischerweise über REST-APIs, eine gängige Methode, wie sie auch von der Open-Source-Community (z. B. Home Assistant) zur Integration von Kostal-Wechselrichtern genutzt wird.21
Die Strategie von Stromfee.AI schafft eine „Meta-Intelligenzebene“. Die Plattform ersetzt nicht die native Intelligenz der einzelnen Geräte, sondern orchestriert sie, um ein gemeinsames, übergeordnetes Ziel zu erreichen. Ein EcoFlow-Speicher hat sein eigenes BMS und seine eigene App 20, ein Loxone-System seine eigene Automatisierungslogik.24 Stromfee.AI 2 ersetzt diese Systeme nicht, sondern setzt sich darüber. Es sammelt Daten aus allen Quellen (PV-Produktion von Kostal, Batteriestatus von EcoFlow, Spot-Preis vom Netz) und sendet übergeordnete Befehle (z. B. „Loxone, schalte jetzt die Wärmepumpe ein“, „EcoFlow, beginne jetzt mit dem Laden aus dem Netz“). Diese Abstraktionsebene ist die Essenz eines echten, unabhängigen EMS und stellt seinen Kernwert dar. Sie vereinheitlicht Technologielandschaften, die sonst in Silos agieren würden.
Besonders die Integration mit Loxone offenbart eine interessante Marktdynamik, die sowohl Partnerschaft als auch Konkurrenz impliziert. Einerseits preisen die Materialien von Stromfee.AI die Kombination aus dem Stromfee-Tagebuch und dem Loxone Spotpriceoptimizer.8 Andererseits zeigt die Loxone-Dokumentation, dass Loxone selbst über einen umfassenden „Energiemanager“-Funktionsbaustein verfügt.24 Dies deutet darauf hin, dass Stromfee.AI entweder eine fortschrittlichere, KI-gesteuerte Optimierungsebene anbietet, die die Fähigkeiten von Loxone erweitert, oder aber um Kunden konkurriert, denen die native Logik von Loxone nicht ausreicht. Für den Anwender bedeutet dies eine Wahlmöglichkeit: Er kann den eingebauten Manager von Loxone nutzen oder ihn durch Stromfee.AI für eine potenziell anspruchsvollere Steuerung ergänzen oder ersetzen.
Die folgende Tabelle fasst die Integrationsfähigkeiten zusammen und dient als Beleg für den herstellerunabhängigen Ansatz.
Tabelle 1: Kompatibilitätsmatrix der Stromfee.AI-Integrationen
Hardware-Partner | Gerätetyp | Integrationsprotokoll (vermutet/belegt) | Wesentliche aktivierte Funktionalität | Referenz(en) |
Shelly | Smart Plugs / Schalter | MQTT | Steuerung von Verbrauchern basierend auf Spot-Preisen, Lastmanagement | 1 |
Loxone | Gebäudeautomations-Controller | API / MQTT | Spot-Preis-Optimierung, intelligente Lastverschiebung, Koordination von HLK | 8 |
EcoFlow | Batteriespeichersysteme | API / Matter / Shelly-Protokoll | Überwachung des Batteriestatus, Steuerung von Lade-/Entladevorgängen | 18 |
Kostal | PV-Wechselrichter | REST-API | Echtzeit-Überwachung der PV-Produktion, Ertragsanalyse | 2 |
### 4.3. Die Rolle offener Protokolle: MQTT als Dreh- und Angelpunkt
Die technische Grundlage für diese Herstellerunabhängigkeit ist die konsequente Nutzung offener und standardisierter Kommunikationsprotokolle. Insbesondere das Message Queuing Telemetry Transport (MQTT)-Protokoll wird wiederholt als Schlüsseltechnologie genannt.1
MQTT ist ein leichtgewichtiges, effizientes und weit verbreitetes Nachrichtenprotokoll, das speziell für das Internet der Dinge (IoT) und die Kommunikation zwischen Maschinen (M2M) entwickelt wurde. Seine Architektur basiert auf einem Publisher-Subscriber-Modell, das es Geräten ermöglicht, Daten auszutauschen, ohne direkte Verbindungen zueinander herstellen zu müssen. Dies macht es ideal für die Anbindung einer heterogenen Landschaft von Hardware verschiedener Hersteller, da es keine proprietären Abhängigkeiten schafft und eine ressourcenschonende Echtzeitkommunikation ermöglicht. Die Wahl von MQTT als primäres Protokoll ist ein klares technisches Bekenntnis zur Offenheit und Interoperabilität.
## Abschnitt 5: Unter der Haube: Der technologische Rahmen von Stromfee.AI
### 5.1. Die Rolle von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen
Stromfee.AI positioniert sich als eine KI-gestützte Plattform. Diese "Intelligenz" manifestiert sich in mehreren Kernfunktionen, die auf fortschrittlichen Algorithmen und Datenanalyse basieren.
Prädiktive Analytik & Prognose: Die Plattform behauptet, dass ihre „KI kontinuierlich aus den historischen Daten Ihres Energieverbrauchs lernt und präzise Vorhersagen erstellt“.2 Dies ist eine typische Anwendung von maschinellem Lernen (ML) für die Zeitreihenprognose. In der Industrie werden hierfür oft Modelle wieLong Short-Term Memory (LSTM)-Netzwerke eingesetzt. Diese sind besonders gut geeignet, um aus sequenziellen Daten wie historischem Energieverbrauch, Wettervorhersagen und Produktionsplänen zukünftige Last- und Erzeugungsprofile vorherzusagen.26 Eine präzise Prognose ist die Grundlage für jede proaktive Optimierung.
Automatisierte Optimierung: Die Aussage, dass die KI „Ihre Energieflüsse automatisch steuert und den Verbrauch an die aktuellen Gegebenheiten anpasst“ 2, beschreibt ein klassisches Optimierungsproblem. Die KI-Engine trifft in Echtzeit Entscheidungen, um eine Zielfunktion – typischerweise die Minimierung der Energiekosten – zu optimieren. Dabei berücksichtigt sie eine Vielzahl von dynamischen Variablen: die prognostizierte PV-Erzeugung, den prognostizierten Lastgang, die aktuellen Spot-Markt-Preise und den Zustand des Batteriespeichers. Dies kann mit Konzepten aus der Welt derMulti-Agenten-Systeme (MAS) verglichen werden, bei denen autonome Agenten (die einzelnen Energieanlagen) von einem zentralen Koordinator (der Stromfee-KI) so gesteuert werden, dass ein globales Optimum für das Gesamtsystem erreicht wird.29
Kontext der fortschrittlichen KI (Reinforcement Learning): Obwohl von Stromfee.AI nicht explizit erwähnt, ist es für eine umfassende Analyse relevant, die aktuellen Entwicklungen im Bereich der KI für Energiemanagement zu betrachten. Reinforcement Learning (RL) ist eine hochmoderne Technik, die sich besonders für dynamische Steuerungsaufgaben wie das Batteriemanagement eignet. Ein RL-Agent lernt durch Interaktion mit der Umgebung (dem Energiesystem) eine optimale Strategie (z. B. eine Lade-/Entladestrategie für eine Batterie), um eine langfristige Belohnung (z. B. maximale Lebensdauer und minimaler Kosten) zu maximieren.31 Die aktuellen Fähigkeiten von Stromfee.AI können als Vorstufe zu solchen fortschrittlichen, selbstlernenden Steuerungssystemen gesehen werden.
Die "KI" von Stromfee.AI ist wahrscheinlich kein einzelner monolithischer Algorithmus, sondern ein hybrides Modell. Es handelt sich um eine Sammlung spezialisierter Modelle: ML-Algorithmen (wie LSTM) für die Prognose, regelbasierte Logik für einfache Automatisierungsaufgaben und komplexe Optimierungsalgorithmen für die Entscheidungsfindung. Energiemanagement ist kein einzelnes Problem, sondern eine Vielzahl von Aufgaben. Die Vorhersage des Bedarfs ist eine Zeitreihenprognose. Das Einschalten eines Geschirrspülers bei niedrigen Preisen kann eine einfache WENN Preis < X DANN einschalten-Regel sein. Die Optimierung einer Batterie unter Berücksichtigung von Verschleiß, Preisen und Solarproduktion ist ein komplexes Optimierungsproblem. Ein praktisches und effektives EMS wie Stromfee.AI würde für jede Aufgabe das richtige Werkzeug verwenden und diese Techniken zu einem Hybridsystem kombinieren, anstatt sich auf eine einzige "magische" KI zu verlassen. Die Beschreibung der Funktionen 2 stützt diesen facettenreichen Ansatz.
### 5.2. Datenarchitektur: Vom Sensor zum Bildschirm
Die Architektur der Datenverarbeitung ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit eines Echtzeit-EMS.
Datenerfassung & Kommunikation: Wie bereits erwähnt, dient MQTT als primäres Protokoll für die Echtzeit-Datenerfassung von den dezentralen Hardware-Komponenten.1 Dies gewährleistet eine effiziente und standardisierte Kommunikation.
Datenspeicherung & -verarbeitung (Time-Series Databases): Obwohl nicht explizit genannt, ist die Verwendung einer hochleistungsfähigen Time-Series Database (TSDB) für das Backend zwingend erforderlich. Die hochfrequenten, gestempelten Datenströme eines EMS (oft im Sekunden- oder Sub-Sekunden-Takt) würden traditionelle relationale Datenbanken überfordern. TSDBs sind speziell für die schnelle Aufnahme (Ingestion) und zeitbasierte Abfrage großer Mengen von Zeitreihendaten optimiert.35 Sie ermöglichen effiziente Aggregationen, Analysen und die langfristige Speicherung von Verlaufsdaten, die für die KI-Modelle und die Batteriesimulation unerlässlich sind.
Datenvisualisierung (Grafana): Die Plattform nutzt Grafana zur Erstellung von Dashboards und Visualisierungen.36 Diese Wahl deutet auf eine Präferenz für ein leistungsstarkes, flexibles und weit verbreitetes Open-Source-Visualisierungswerkzeug hin. Das auf einer Freelancer-Plattform ausgeschriebene Projekt zur Entwicklung einer mobilen App, die als Frontend für die Grafana-Daten dient 36, unterstreicht diesen pragmatischen Ansatz. Anstatt eine eigene Visualisierungsschicht von Grund auf neu zu entwickeln, baut Stromfee.AI auf bewährten, robusten Komponenten auf.
Dieser Technologie-Stack offenbart eine "schlanke" und "agile" Entwicklungsphilosophie. Die Wahl von MQTT, Grafana und die Beauftragung von Freelancern für die App-Entwicklung 36 deutet auf eine Strategie hin, die darauf abzielt, vorhandene, leistungsstarke Werkzeuge zu nutzen, um schnell und flexibel ein Produkt zu entwickeln. Anstatt eine Visualisierungsebene von Grund auf neu zu erstellen, was ressourcenintensiv ist, verwenden sie Grafana. Anstatt ein Kommunikationsprotokoll zu erfinden, verwenden sie den Industriestandard MQTT.1 Dies ermöglicht es ihnen, agil zu sein, schafft aber auch Abhängigkeiten von diesen externen Komponenten.
### 5.3. Cybersicherheit in einer vernetzten IT/OT-Umgebung
Die Vernetzung von Informations- (IT) und Betriebstechnologie (OT) ist ein zentrales Merkmal moderner EMS, birgt aber auch erhebliche Sicherheitsrisiken. Da das Stromfee-Tagebuch physische Anlagen wie Batteriespeicher und Industriemaschinen steuert, ist Cybersicherheit ein nicht verhandelbarer Aspekt.
Die Bedrohungslandschaft: Die Konvergenz von IT und OT bedeutet, dass Cyberangriffe auf IT-Systeme (z. B. einen Cloud-Server oder das Unternehmensnetzwerk) direkte physische Auswirkungen in der OT-Welt haben können. Ein erfolgreicher Angriff könnte zur Beschädigung von teuren Anlagen, zu Produktionsausfällen oder sogar zu Stromausfällen führen.37 Die Nutzung von Hardware ausländischer Hersteller, insbesondere eines BMS, wird in der Industrie ebenfalls als potenzielles Cyberrisiko betrachtet, das ein übergeordnetes EMS adressieren muss.41
Erforderliche Sicherheitsmaßnahmen: Ein robustes EMS muss eine umfassende Sicherheitsarchitektur aufweisen. Dazu gehören:
Sicherer Fernzugriff: Strenge Kontrolle und Überwachung aller Fernzugriffe auf das System.
Netzwerksegmentierung: Klare Trennung des OT-Netzwerks (Steuerung der Anlagen) vom allgemeinen IT-Netzwerk.
Starke Authentifizierung und Autorisierung: Sicherstellen, dass nur autorisierte Benutzer und Systeme auf kritische Funktionen zugreifen können (Zero-Trust-Ansatz).
Datenverschlüsselung: Verschlüsselung der Kommunikation (z. B. über MQTT mit TLS) und der gespeicherten Daten.
Regelmäßige Sicherheitsaudits und Updates: Kontinuierliche Überprüfung des Systems auf Schwachstellen und zeitnahes Einspielen von Sicherheitspatches.
Potenzielle Kunden sollten die Sicherheitsmaßnahmen von Stromfee.AI eingehend prüfen und deren Konformität mit etablierten Industriestandards wie den NERC CIP-Richtlinien oder dem NIST Cybersecurity Framework bewerten.37
## Abschnitt 6: Strategische Bewertung und Empfehlungen
### 6.1. Analyse der Wettbewerbslandschaft
Um den strategischen Wert von Stromfee.AI zu bewerten, ist eine Einordnung in die bestehende Wettbewerbslandschaft unerlässlich. Der EMS-Markt lässt sich grob in drei Kategorien einteilen:
Herstellergebundene EMS: Systeme von Hardware-Herstellern wie SMA (Sunny Home Manager 2.0), E3/DC (Hauskraftwerk), und Kostal (Smart Energy Meter) sind tief in deren jeweilige Produkt-Ökosysteme integriert. Sie bieten eine hohe Zuverlässigkeit und einfache Installation innerhalb dieser "Walled Gardens", schränken aber die Wahlfreiheit der Komponenten stark ein und führen zu einem Vendor-Lock-in.14
Herstellerunabhängige kommerzielle EMS: In diesem Segment konkurriert Stromfee.AI direkt mit anderen Anbietern, die ebenfalls einen offenen Ansatz verfolgen. Zu den wichtigsten Wettbewerbern gehören:
Loxone: Stark im Bereich der Gebäude- und Hausautomation, bietet mit dem „Energiemanager“ eine eigene, regelbasierte Lösung. Die Stärke liegt in der tiefen Integration mit der eigenen Automatisierungshardware.24
Solar Manager: Ein in der Schweiz ansässiger Anbieter, der sich ebenfalls auf herstellerunabhängiges Home-EMS spezialisiert hat und einen ausgeklügelten, auf maschinellem Lernen basierenden Algorithmus verwendet.16
econ solutions: Ein deutscher Anbieter mit Fokus auf den C&I-Sektor, der eine herstellerunabhängige Integration von Datenquellen und Konformität mit ISO 50001 betont.42
Janitza: Ein Spezialist für Energiemesstechnik, der mit seiner GridVis®-Software eine umfassende Lösung für Energiemanagement und Power Quality Monitoring anbietet, die ebenfalls auf Offenheit ausgelegt ist.44
Open-Source-EMS: Plattformen wie OpenEMS 46 und OpenEnergyMonitor 48 bieten maximale Flexibilität und Transparenz. Sie erfordern jedoch ein hohes Maß an technischem Fachwissen und Eigeninitiative seitens des Nutzers für Installation, Konfiguration und Wartung. Stromfee.AI positioniert sich hier als eine kommerziell unterstützte, benutzerfreundlichere Alternative, die die Vorteile der Offenheit mit dem Service und der Zuverlässigkeit eines kommerziellen Produkts verbindet.
Die folgende Tabelle bietet eine vergleichende Übersicht der wichtigsten herstellerunabhängigen EMS-Plattformen.
Tabelle 2: Wettbewerbsanalyse herstellerunabhängiger EMS-Plattformen
Plattform | Kerntechnologie | Haupt-Differenzierungsmerkmal | Hardware-Philosophie | Zielmarkt | Bekannte Integrationen |
KI-gesteuerte Optimierung, ML-Prognose | Echtzeit-Batteriesimulation, Auditierung von Stromrechnungen | Vollständig unabhängig | Anspruchsvoller Privat-, C&I-Sektor | Shelly, Loxone, EcoFlow, Kostal | |
Loxone | Regelbasierte Automation | Tiefe Integration in die eigene Gebäudeautomation | Unabhängig mit eigener Hardware | Privat- & Gewerbeimmobilien | PV-Wechselrichter (diverse), Wallboxen |
Solar Manager | ML-basierte Algorithmen | Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit im Heimbereich | Vollständig unabhängig | Privatsektor (HEMS) | Breite Liste kompatibler Geräte |
econ solutions | Datenmanagement & Analyse | ISO 50001 Konformität, Fokus auf C&I-Reporting | Vollständig unabhängig | C&I-Sektor | Diverse Zähler (Modbus, KNX) |
OpenEMS | Modulare, regelbasierte & algorithmische Steuerung | Open-Source, maximale Flexibilität, Community-getrieben | Vollständig unabhängig | Entwickler, Systemintegratoren | FENECON, KEBA, Hardy Barth, etc. |
### 6.2. Wesentliche Stärken und strategische Differenzierungsmerkmale
Die Analyse der Plattform offenbart mehrere zentrale Stärken, die Stromfee.AI im Wettbewerb differenzieren:
Primäre Stärke: Die Synergie aus Unabhängigkeit und Intelligenz: Die Kernkompetenz von Stromfee.AI liegt in der Kombination aus echter Herstellerunabhängigkeit und einer hochentwickelten, KI-gesteuerten Optimierungs-Engine. Diese wird durch die integrierte Batteriesimulation ergänzt, die aus reinen Monitoring-Daten eine fundierte Investitionsplanung ermöglicht.
Sekundäre Stärke: Finanzdienstleistungen als Werttreiber: Die einzigartige Funktion zur Überprüfung und Verifizierung von Netzbetreiberabrechnungen 9 hebt die Plattform über ein reines technisches Werkzeug hinaus. Sie bietet einen klaren, quantifizierbaren finanziellen Nutzen, der in vielen Fällen einen schnellen und erheblichen ROI generieren kann.
Tertiäre Stärke: Skalierbare Architektur: Die Plattform ist so konzipiert, dass sie sowohl für komplexe Heimanwendungen (Prosumer mit PV, Speicher, Wärmepumpe, E-Auto) als auch für anspruchsvolle kommerzielle und industrielle Szenarien (z. B. Biogasanlagen mit hohem Lastmanagementbedarf) eingesetzt werden kann.2
### 6.3. Potenzielle Schwächen und Implementierungsüberlegungen
Trotz der erheblichen Stärken müssen potenzielle Anwender auch die Herausforderungen und potenziellen Schwächen eines offenen Systems berücksichtigen:
Abhängigkeit von APIs Dritter: Die Stabilität und Funktionalität der Plattform ist untrennbar mit der Stabilität der APIs der integrierten Hardware verbunden. Eine unangekündigte Änderung an der API eines Herstellers (z. B. Kostal oder EcoFlow) könnte die entsprechende Integration vorübergehend außer Kraft setzen, bis eine Anpassung seitens Stromfee.AI erfolgt. Dieses Risiko ist inhärent in allen offenen Ökosystemen, wie Diskussionen in Entwickler-Communities zeigen.23
Komplexität der Integration: Obwohl die Plattform Unabhängigkeit verspricht, kann die Einrichtung eines Systems mit diversen Hardwarekomponenten komplexer sein als die Installation einer vorkonfigurierten Lösung eines einzigen Herstellers. Der Erfolg hängt maßgeblich von der Qualität der Dokumentation, der Benutzerführung und des technischen Supports ab.
Cybersicherheit als kritische Hürde: Die vernetzte Natur des Systems, das IT und OT verbindet, macht die Cybersicherheit zur obersten Priorität. Jeder potenzielle Kunde muss die Sicherheitsarchitektur von Stromfee.AI sorgfältig prüfen und sicherstellen, dass sie seinen internen und regulatorischen Anforderungen genügt.
### 6.4. Empfehlungen für Entscheidungsträger
Basierend auf dieser umfassenden Analyse lassen sich folgende Empfehlungen für technische und kaufmännische Entscheidungsträger ableiten:
Für die Evaluierungsphase:
Pilotprojekt durchführen: Es wird empfohlen, ein Pilotprojekt zu initiieren, um die Integration mit der spezifischen, im Zielumfeld vorhandenen oder geplanten Hardware (z. B. Wechselrichter, Zähler, Steuerungssysteme) in der Praxis zu testen.
Sicherheits-Audit: Führen Sie eine intensive Befragung von Stromfee.AI bezüglich ihrer Cybersicherheitsmaßnahmen durch. Fordern Sie Details zu Verschlüsselungsprotokollen, Authentifizierungsmechanismen, Netzwerkarchitektur und der Konformität mit relevanten Standards (z. B. ISO 27001, NIST) an.
Für die Implementierungsphase:
Hardware-Auswahl: Priorisieren Sie bei der Auswahl neuer Komponenten Hersteller, die für stabile, gut dokumentierte und offene APIs bekannt sind. Dies minimiert das Risiko von Integrationsproblemen.
Service-Level-Agreements (SLAs): Klären Sie die SLAs für Support und Reaktionszeiten bei Integrationsproblemen, insbesondere im Falle von API-Änderungen durch Dritthersteller.
Abschließendes Urteil:Stromfee.AI stellt eine leistungsstarke und strategisch gut positionierte Plattform dar. Sie ist die ideale Wahl für Anwender, die Flexibilität, Zukunftssicherheit und eine tiefgreifende, KI-gestützte Optimierung über die Einfachheit eines geschlossenen Single-Vendor-Ökosystems stellen. Ihre herausragenden Merkmale – die Echtzeit-Batteriesimulation und die Funktion zur finanziellen Auditierung – sind überzeugende Alleinstellungsmerkmale, die eine datengestützte und wirtschaftlich fundierte Rechtfertigung für die Investition liefern können.
Referenzen
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